Entwicklung gestalten

Transaktionsanalyse

Transaktions­analytiker*innen be­schäftigen sich professionell mit der wechsel­seitigen Beziehung zwischen Menschen und dem Beziehungs­raum, in dem sie sich be­gegnen. Da­bei wird das Individuum nicht isoliert be­trachtet, sondern als Teil eines Systems und in Wechsel­wirkung mit anderen Systemen. System­dynamiken, ver­innerlichte Verhaltens­muster und Glaubens­sätze, die diese Beziehungs­gestaltung be­einträchtigen, können be­arbeitet und konstruktiv ge­staltet werden. Mit den Methoden der systemischen Transaktions­analyse lässt sich dieser Prozess ge­zielt an­regen und ge­stalten. Die Begleitung in diesen Prozessen ist für Transaktions­analytiker*innen ge­prägt durch gegen­seitige An­erkennung, Respekt und Ver­ständnis. Denn eine positive Haltung stärkt nicht nur das eigene Selbst­bild, sondern hat wahr­nehmbare Aus­wirkungen auf die Außen­welt.

Eric Berne
Eric Berne

Was ist die Transaktionsanalyse?

Die Transaktions­analyse ist eine psycho­logische Theorie nach Eric Berne, die seit ihrer Be­gründung Mitte des 20. Jahr­hunderts stetig weiter­entwickelt wird. Sie be­schäftigt sich mit der Frage: Warum fühlen, denken und ver­halten sich Menschen so, wie sie es tun? Dabei über­nimmt die Transaktions­analyse nicht nur eine beschreibende Rolle, sondern zeigt konkrete Wege der Ver­änderung auf.

Kommunikation als Schlüssel

Dreh- und Angel­punkt der Theorie und Ihrer Methoden ist die Transaktion, ihrem psycho­logischen Ver­ständnis nach der Aus­tausch verbaler und non-verbaler Kommunikations­einheiten. Diese um­fassen neben der ge­sprochenen Sprache auch Gestik, Mimik und Ton­fall. Mit den Erkenntnissen der Transaktions­analyse lassen sich innere Prozesse, lebens­geschichtliche Ent­wicklungen und die Ein­bindung Einzelner in Gruppen ver­stehen und positiv be­einflussen.

Die An­wendung der Transaktions­analyse

In der Praxis haben sich vier eigen­ständige Anwendungs­felder der Transaktions­analyse etabliert: Psycho­therapie, Beratung, Organisation und Bildung. Am ta_lent – Frankfurter Institut für pädagogische Transaktionsanalyse ver­mitteln wir die An­wendung in den Bereichen Bildung und Beratung.

Grafik: Ich bin ok, du bist ok.

Die Transaktionsanalyse
im Bereich Bildung

Die pädagogische Transaktions­analyse wird in Schulen sowie der Kinder-, Jugend- und Erwachsenen­bildung an­gewandt. Sie gibt Pädagog­*innen die erforder­lichen Werk­zeuge an die Hand, um Menschen bei der Ent­faltung ihrer Persönlich­keit und einer reifen Beziehungs­gestaltung zu unter­stützen.

Das Leit­ziel be­steht in der Ent­wicklung einer be­zogenen Auto­nomie: Wie ver­mittle ich anderen, für sich selbst ein­zutreten, verantwortungs­bewusst zu handeln und ihr Leben souverän zu ge­stalten? Gemäß dem Grund­satz "Ich bin ok, du bist ok" basieren die Methoden der pädagogischen Transaktions­analyse auf Akzeptanz gegen­über sich selbst und anderen. Durch positive An­reize werden Lern- und Entwicklungs­prozesse an­gestoßen, die Menschen zu einer alters­angemessenen Selbst­bestimmung be­fähigen. Auf diese Weise lernen sie, in privaten und beruf­lichen Beziehungen wirksam und authentisch mit sich und anderen um­zugehen.

Die Pädagogische Transaktionsanalyse ist…

Subjekt- und beziehungs­­orientiert

Erziehung und Bildung sind soziale Prozesse. Um eine gesunde Ent­wicklung zu er­möglichen, be­fasst sich die Transaktions­analyse mit dem Einzelnen und seiner inneren Welt eben­so wie mit seinem Ver­hältnis gegen­über Anderen.

Systemisch und vertrags­orientiert

Die pädagogische Transaktions­­analyse be­trachtet die Zusammen­­hänge, in denen Menschen leben, lernen und arbeiten. In professionellen Beziehungen ist zu­dem die Vertrags- und Auftrags­klärung ein wichtiger Bestand­teil.

Ressourcen- und entwicklungs­­optimistisch

Nur wer seine Stärken kennt, kann sie stärken. Gleich­zeitig vermittelt die pädagogische Transaktions­analyse die Fähig­keit, den eigenen Schwächen mit Akzeptanz zu be­gegnen. Das be­fähigt da­zu, nach Bedarf an ihnen zu arbeiten.

Vorurteils­­bewusst und gewalt­frei

Vor­urteile prägen unseren All­tag. Sich dessen bewusst zu sein, hilft, Diskrimierung und Exklusion vorzu­beugen. Die pädagogische Transaktions­analyse fördert die Achtung der Würde aller Mit­glieder von Schulen und Ein­richtungen.

Positiv und kritisch

Die Transaktions­analyse be­schäftigt sich mit den Bedingungen für eine optimale Ent­wicklung von Personen, Gruppen und sozialen Ein­richtungen. Zu­gleich reflektiert sie gesellschaft­liche Vor­gänge und ihre Aus­wirkungen kritisch.

Ethisch fundiert

Transaktionsanalytiker*innen ver­schreiben sich ethischen Prinzipien, die regel­mäßig in den Ethik-Komitees aller inter­nationalen TA-Gesellschaften über­prüft werden. Sie sind ein wichtiger Bestand­teil unserer Weiter­bildungen.

Empowerment

Die pädagogische Transaktions­analyse hilft Menschen, eine bezogene Auto­nomie zu ent­wickeln. Sie erlangen mehr Selbst­bestimmung über das eigene Leben und die Situationen, in denen sie sich be­finden.

Jean Illsley Clarke

Jean Illsley Clarke (1925-2021) war eine führende Pädagogin in der Familien­bildung und Autorin zahl­reicher Bücher. Seit den frühen 1980er Jahren forschte sie an der erzieher­ischen Bedeutung von transaktions­analytischen Konzepten so­wie der Art und Weise, wie sie auf Lernen, Ent­wicklung und persönliches Wachs­tum an­gewendet werden können. 1995 er­hielt die Pädagogin den Eric Berne Memorial Scientific Award für die An­wendung der Theorie in der Familien­bildung.

Nach Auf­fassung des britischen Transaktions­analytikers Giles Barrow gilt Clarke als Begründerin der transaktions­analytischen Pädagogik. Wir, das ta_lent-Institut, stehen in ihrer Tradition und haben es uns zur Auf­gabe ge­macht, Clarkes Ideen im deutsch­sprachigen Raum zu ver­breiten und auf ihrem wissenschaft­lichen Erbe auf­bauend weiterzu­entwickeln.

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